Zulfi-Tobon

KUNDAL – ist eine Art von Zierkunst. Kondal oder mit anderen Worten «Reliefmalerei» ist eine der in Zentralasien weit verbreiteten traditionellen bildenden Künste, die gerade in Tadschikistan noch lebendig ist und sich erfolgreich weiter entwickelt. Forscher verfolgten diese seltene Art von Kunst bis ins 15. Jahrhundert n. Chr. zurück, als in einigen Denkmälern des alten Zentrums der tadschikischen Kultur Samarqand (architektonische Komplexe Shahi Zinda, Gouri Amir, Ak-Sara) eine neue Art der Innendekoration entstanden war. Zu dieser Zeit wurden die Oberflächen von hängenden Kuppeln und Stalaktiten in Gebäuden mit goldreicher Ornamentmalerei verziert, die stark an Brokat erinnerte. Die Schönheit von Koundal lag in einer komplizierten Verflechtung paralleler Bilder, vegetativer und geometrischer Kombinationen, Kombinationen verschiedener Farben, die man lesen und interpretieren können musste. . Um ein Koundal-Kunstwerk herzustellen, muss ein Holzbrett vorher mit Ganch (Alabaster) verputzt werden und dann kann ein Tonmuster aufgetragen werden, aber heutzutage neigen Maler dazu, stärkere Materialien wie Zement zu verwenden. Nach mittelalterlichem Kanon musste vor dem Bemalen eine dünne Schicht Gold auf das Relief des Musters aufgetragen und der Hintergrund dunkelblau ausgefüllt werden, während die meisten heutigen Maler von dieser Praxis abgerückt sind. Danach wird die Platte in verschiedenen Farben organischer Natur gestrichen. Heute verwenden die Maler bevorzugt Ölfarben. Gold (manchmal durch Bronze ersetzt) spielte bei der Herstellung von Koundal eine besondere sakrale und heilige Rolle, da es zu allen Zeiten göttliches Licht und Herrlichkeit symbolisierte. Der Metallglanz seiner kleinen Elemente und Konturen ließ das gewählte Muster gemeißelt erscheinen und die kleinsten Details des Ornaments schienen in einer monumentalen Komposition nicht verloren zu sein.